Gene Vincent
Gene Vincent, bürgerlicher Name Eugene Vincent Craddock (* 11. Februar 1935 in Norfolk, Virginia, USA - † 12. Oktober 1971 in Newhall, Kalifornien, USA ) war ein US-amerikanischer Rockabilly-Musiker, der vor allem durch seinen Hit Be-Bop-A-Lula bekannt wurde.
Seine Eltern waren Ezekiah Jackson und Mary Louise Craddock, die in Virginia ein kleines Geschäft betrieben. Gene Vincent wuchs im Süden der USA unter dem Einfluß von Country-Musik, Rhythm and Blues und Gospel-Musik auf. Seine erste Gitarre bekam er im Alter von 12 Jahren von einem Freund geschenkt.
1952 verließ Vincent die Schule und verpflichtete sich zur Navy. Im Juli 1955 hatte er einen schweren Motorradunfall. Sein linkes Bein wurde dabei zerschmettert und erhielt zur Stabilisierung eine Metallschiene. Vincents Zeit bei der Marine war damit vorbei.
Gene Vincent konzentrierte sich jetzt auf die Musik und spielte in verschiedenen Country-Bands in Norfolk, Virginia. 1956 schrieb er einen Titel, den er Be-Bop-A-Lula nannte. Vincent stellte eine Gruppe zusammen, nahm ein Demo des Stücks auf und es gelang ihm, einen Plattenvertrag bei Capitol Records zu erhalten.
Seine Back-Up Gruppe bestand aus Cliff Gallup an der Leadgitarre, Willie Williams an der Rhytmusgitarre, Jack Neal am Bass sowie Dickie Harrell am Schlagzeug. Sie traten unter dem Namen Gene Vincent and His Blue Caps auf.
Am 4. Mai 1956 wurde Be-Bop-A-Lula in Nashville, Tennessee aufgenommen und erschien am 2. Juni als B-Seite von Vincents erster Single Woman Love. Die Radiostationen spielten allerdings Be-Bop-A-Lula häufiger als die A-Seite und so erreichte der Titel Platz 7 der Hitparade im Jahr 1956.
Es gelangen Gene Vincent im Anschluß an Be-Bop-A-Lula zwar noch einige kleinere Erfolge (z.B. Bluejean Bop oder Race with the Devil) – und er hatte mit den Blue Caps sogar einen Filmauftritt in dem Spielfilm The Girl Can't Help It –, aber er konnte sich in den USA nicht dauerhaft an der Spitze etablieren. 1957 gelang mit Lotta Lovin noch einmal ein Hitparadenerfolg, aber danach war Vincents Karriere in den USA eigentlich bereits beendet.
Mit seinen Auftritten in Europa im Jahr 1959 gelang es Vincent, ein neues Publikum zu begeistern und er war besonders in Großbritannien und Frankreich sehr beliebt.
Bereits seit Mitte der 1960er Jahre litt Vincent unter gesundheitlichen Problemen, bedingt durch viele Tourneen, mehrere Unfälle und seinen exzessiven Alkoholkonsum. 1971 starb Gene Vincent im Alter von 36 Jahren an einer Magenblutung.
1998 ehrte man Gene Vincent mit der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland, Ohio.
Diskographie (Auswahl)
- 1956: Bluejean Bop
- 1957: Red Bluejeans and a Pony Tail
- 1958: Gene Vincent and the Blue Caps roll
- 1958: A Gene Vincent Record Date
- 1959: Sounds like Gene Vincent
- 1960: Crazy Time
- 2005: The Road is Rocky – The Complete Studio Masters 1956 – 1971 (8 CD-Box)