Bo Diddley
Bo Diddley (* 30. Dezember 1928 McComb, Mississippii; † 2. Juni 2008 in Archer, Florida) ist ein US-amerikanischer Bluesmusiker.
Bo Diddley wurde auf einer kleinen Farm in der Nähe der Stadt McComb als Ellas Bates geboren. Da seine Mutter ihn nicht großziehen konnte, adoptierte ihn ihre Cousine Gussie McDaniel. Anfangs lernte er Geige spielen, zum Gitarrenspiel kam Bo mehr zufällig: Im Alter von 12 Jahrem bekam er von seiner Schwester eine einfache Gitarre zum Üben geschenkt. Zunächst stimmte er sie wie eine Geige und spielte mit dem Plektron ähnlich wie wenn er Geige spielen würde. Er hatte, ohne es zu wissen, eine vollkommen neue Art Gitarre zu spielen entwickelt. Gegen Ende seiner Schulzeit gründete er mit zwei Freunden die Band The Hipsters und spielte mit ihnen auf der Straße. Nach der Schule blieb ihm, da er keinen Job erlernt hatte, neben schlecht bezahlten Hilfsarbeitertätigkeiten und der Kriminalität nur die Möglichkeit mit der Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen. The Hipsters wurden im Laufe der Zeit immer populärer. Im Alter von 19 Jahren bekam er ein Engagement im 708 Club. Dank seines leistungstarken Verstärkers, seinem einzigartigen Stil und seiner ungewöhnlichen Gitarre, die er mit einem aus einer alten Uhr und Autoteilen selbstgebauten Tremologerät erweitert hatte, erregte er beträchtliches Aufsehen. 1954 verließen Jackson und Williams die Band und wurden durch James Bradford und einen gewissen Buttercup ersetzt. Hinzu kamen noch Billy Boy Arnold, Clifton James und Jerome Green.
Durch Billy Boy Arnold versuchte Bo Diddley bei verschiedenen Plattenfirmen unterzukommen. Er schaffte es schließlich mit seinen beiden Stücken I´m a man und Bo Diddley bei Chess Records. Auf dieser Single wirkten auch Willie Dixon und Otis Spann mit. Bo Diddley bedeutet soviel wie schlimmer Bengel. Aufgrund des Erfolges machte er landesweit einige Konzerte, unter anderem im Apollo Theater in New York wo er prompt den bis zu diesem Zeitpunkt gehaltenen Zuschauerekord von Sammy Davis Junior brach. In den folgenden Jahren war er immer wieder in den Charts zu hören und entwickelt sich zu einem vielseitigen Musiker.
Ab 1959 spielte Bo Diddley auch mit Lady Bo (Peggy Jones), einer Absolventin der New Yorker Musikschule, zusammen. Mit ihr erweiterte er das Spektrum seiner Songs abermals. 1960 wechselte er nach Washington, D.C.. Ab dieser Zeit durfte er auch seine Musik selbst produzieren - eine in dieser Zeit für einen farbigen Musiker ungewöhnliche musikalische Freiheit, welche nur noch James Brown genoss. 1962 hatte Bob Diddley mit dem Song You can´t judge a book by the cover seinen vorerst letzten Hit.
Ab Ende der 60er geriet er, wie viele andere Bluesmusiker auch, ein wenig ins musikalische Abseits. Trotzdem arbeitete er weiter und veröffentlichte weiterhin Alben. Diese entstanden zusammen mit bekannten Kollegen wie Little Walter, Muddy Waters und Howlin' Wolf. Auch in den 70er war der Einfluss von Bo Diddley ständig präsent. Zahlreiche Musiker aus der Punk- und New Wave-Scene griffen auf Stücke von ihm zurück. Schließlich wurde er 1987 in die Rock and Roll Hall of Fame und 2004 in die Blues Hall of Fame aufgenommen.